Am 8., 10. und 11. Oktober fand die diesjährige Lese/Wimmet statt. Insbesondere der Souvignier gris war eine Geduldsprobe für unser rund 10-köpfiges Leseteam, da viele Trauben Lederbeeren, oder vertrocknete Zetter der Traubenkämme (oder des Rappens) auf-wiesen, welche mühsam entfernt werden mussten. Beim Cal‑1–28 mussten wir uns mit einzelnen grünen Beeren in den kompakten Trauben (Träubel) befassen. Die Ernte des Divico war hingegen eine wahre Freude — einfach nur abschneiden! Die Witterung war durch-wegs herbstlich mit Hochnebel, welcher sich vereinzelt am späten Nachmittag auflöste. Die mittägliche warme Suppe war daher kulinarisch aber auch wärmetechnisch ein highlight.


Insgesamt entsprachen die Mengen in etwa denen von 2020. Die Oechslegehalte waren deutlich tiefer als im Vorjahr — aufgrund des Hagelschocks und des regnerischen Augustwetters fehlten schluss-endlich rund ein Monat Sonne und Wärme für eine optimale Reife. Allerdings war der Gesamtsäuregehalt fast optimal. Wir können uns auf etwas leichtere, aber aromareichere Weine des 2021er Jahrgangs freuen.
Im Rückblick endete ein sehr schwieriges Rebjahr also versöhnlich. Die PIWI-Sorten haben sich bewährt, allerdings kam der Souvignier gris an seine (Resistenz-)Grenzen. Im Gegensatz zur Situation in den umlie-genden Rebbergen, aber auch gesamtschweizerisch, bin ich mit einem blauen Auge davongekommen: Das Glas ist also halbvoll gleblieben.